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Als Hitler das rosa Kaninchen stahl von Judith Kerr. Jugendbuchempfehlung

Judith Kerr:

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl

1. Bibliografische Angaben und Lesestufe

  • Judith Kerr: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Ravensburg: RavensburgerTaschenbuch, 1997, 240 S. (aus dem
    Englischen von Annemarie Böll, Originaltitel: When Hitler Stole Pink Rabbit)
  • Lesestufe: 6.–7. Klasse

2. Inhaltsangabe

In dem autobiografisch gefärbten Roman erzählt Judith Kerr die Flucht der kleinen Anna und ihrer Familie während der Nazi-Zeit aus Deutschland über die Schweiz und Frankreich nach England. Die neunjährige Anna lebt mit ihrem zwölfjährigen Bruder Max und ihren Eltern in wohlhabenden Verhältnissen in Berlin. Kurz vor der Machtübernahme Hitlers 1933 erfährt Anna von ihren Eltern, dass sie Juden sind, und ihr Vater, ein bekannter Journalist und Autor, befürchtet, unter den Nazis nicht mehr frei arbeiten zu können. Als er anonym gewarnt wird, er solle bei einem Wahlsieg Hitlers wegen seiner NS-kritischen Publikationen von den Nazis verhaftet werden, flieht Annas Vater sofort heimlich über Prag nach Zürich. Seine Familie folgt ihm wenig später in die Schweiz nach. Damit niemand Verdacht schöpft, können Mutter und Kinder nur das Notwendigste mitnehmen. Vieles muss zurück bleiben, u. a. auch Annas Lieblingsspielzeug, ihr rosa Kaninchen. In ihrer kindlichen Naivität stellt sich Anna später vor, wie nun Hitler mit dem Kaninchen spielt (S. 59), daher auch der Romantitel. Auch von ihren langjährigen Freunden müssen sich die Kinder trennen.
Die Familie gelangt glücklich über die Grenze in die Schweiz. Aber die Hoffnung des Vaters, hier im Exil journalistisch arbeiten zu können, wird enttäuscht. Die Schweizer Verlage fürchten um ihre Neutralität und scheuen sich daher, die Schriften eines gesuchten NS-Regimegegners zu publizieren. So kommen schnell finanzielle Schwierigkeiten auf die Familie zu, die deshalb aus dem noblen Züricher Hotel in den bescheidenen Landgasthof Zwirn umziehen muss. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Dorfschule und mit den fremden Schweizer Sitten finden Anna und Max neue Freunde in den Kindern des Gastwirtes, die sie den Verlust der alten Spielkameraden überwinden lassen. Durch die Ankunft einer Nazi-Familie aus Deutschland, die im Gasthof Urlaub macht, und aufgrund negativer Nachrichten aus Berlin (die Nationalsozialisten haben auf den prominenten Vater sogar ein Kopfgeld ausgesetzt) müssen sich Anna und Max aber auch mit ihrer Identität als Juden und der neuen Rolle als Außenseiter auseinandersetzen. Als sich die finanzielle Lage immer mehr verschlechtert, beschließt die Familie, nach Paris zu ziehen, wo der Vater zunächst für eine Emigrantenzeitung arbeiten kann.
In Paris werden die Schwierigkeiten des Lebens im Exil für alle Familienmitglieder existenziell: Die Familie muss jetzt in einer winzigen Etagenwohnung leben. Die Mutter ist mit der Führung eines eigenen Haushalts und der finanziellen Not (zunächst) stark überfordert. Hilfe und Unterstützung finden sie jedoch bei den Fernands, der Familie eines befreundeten französischen Journalistenkollegen des Vaters. Nachdem es Anna und Max anfangs sehr schwer fällt, die fremde Sprache zu lernen und damit auch Freunde zu finden, machen sie allmählich Fortschritte. Die Familie gewöhnt sich langsam an das Leben in Frankreich. Die
finanzielle Lage wird jedoch immer bedrückender. Durch eine Wirtschaftskrise in Frankreich müssen auch die französischen Verlage sparen, und der Vater kann seine Arbeiten immer seltener veröffentlichen. Zudem wird die Familie auch in Frankreich mit Vorurteilen gegenüber Juden konfrontiert.
Als die Kinder sich gerade integriert haben, erhält der Vater ein vielversprechendes finanzielles Angebot aus England. Wieder packt die Familie die Koffer und zieht nach London.

3. Kurzinformationen zur Autorin

Judith Kerr, geboren 1923 in Berlin, ist die Tochter des bekannten jüdischen Theater- und Literaturkritikers Alfred Kerr. 1933 musste sie, wie die Protagonistin Anna im Roman, mit ihrer Familie Deutschland verlassen und emigrierte über die Schweiz und Frankreich nach England. Nach einer Ausbildung an der Central School of Arts and Crafts in London arbeitete sie zunächst als freiberufliche Malerin und Textdesignerin, später als Drehbuchautorin für die britische BBC. Judith Kerr machte sich einen Namen als Künstlerin und Bilderbuchillustratorin, bekannt wurde sie aber vor allem als Jugendbuchautorin. Neben Kinderbüchern (v. a. Bilderbüchern) schrieb sie eine autobiografische Trilogie. Als Hitler das rosa Kaninchen stahl ist der erste Teil. Die Folgebände heißen Warten bis der Frieden kommt und Eine Art Familientreffen. Für ihre Bücher erhielt Judith Kerr mehrere Auszeichnungen, u. a. 1974 den Deutschen Jugendliteraturpreis (für Als Hitler das rosa Kaninchen stahl). Sie lebt noch heute in London und publiziert in englischer Sprache.

4. Allgemeine Einordnung

Judith Kerrs Roman Als Hitler das rosa Kaninchen stahl ist der erste Teil ihrer autobiografischen Trilogie über eine (ihre) jüdische Familie, die wegen der Machtübernahme Hitlers aus Deutschland fliehen muss und schließlich in London ein neues Zuhause findet. Die Tochter gründet dort später ihre eigene Familie.
Wie Judith Kerrs Familie emigriert die Romanfamilie 1933, wie Judith Kerr damals ist die Tochter bei der Flucht neun Jahre alt. Hinter dem berühmten Journalisten- und Schriftstellervater des Romans verbirgt sich Judith Kerrs eigener Vater, der bekannte Theater- und Literaturkritiker Alfred Kerr (1867–1948), einer der bedeutendsten Feuilletonisten der Kaiserzeit und der Weimarer Republik. Hauptthema des ersten Teils der Trilogie ist die Flucht aus der Heimat und der Beginn des Lebens im Exil. Die Lektüre des Romans eignet sich besonders für die Klassen 6 und 7, da sich die Schüler dieser Jahrgangsstufen gut mit den (fast)
gleichaltrigen Hauptpersonen Anna und Max identifizieren können.
In den im (fremdsprachigen) Frankreich spielenden Passagen des Romans stellt Judith Kerr heraus, dass für sie „Sprachverlust zugleich auch Identitätsverlust bedeutet.“ Allerdings zeigt die Autorin auch, dass mit „dem Erwerb einer neuen Sprache (…) auch eine neue Identität gewonnen werden (kann)“ (Dr. Gabriele Runge und Studierende der PH Weingarten: Materialien zu Judith Kerr: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, 2003, S. 2 [Ravensburger Materialien zur Unterrichtspraxis, hrsg. von Birgitta Reddig-Korn]). Aber nicht nur die Bedeutung der (eigenen) Sprache kann den Schülern anhand
der Erfahrungen von Anna und Max vermittelt werden, sondern auch weitere Probleme und Schwierigkeiten eines Flüchtlings- bzw. Emigrantenlebens. So weckt der Roman bei den Schülern mehr Verständnis und Mitgefühl für das Schicksal und die Probleme von Flüchtlingsfamilien, die sich ja auch zunehmend in ihrer Klassengemeinschaft finden.

5. Strukturelle und sprachliche Besonderheiten

Judith Kerrs Roman umfasst 240 Seiten und ist in 24 Kapitel aufgeteilt. Die Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum von rund zwei Jahren (1933–1935) und erzählt aus der Sicht der anfangs neunjährigen Anna die Flucht ihrer Familie vor den Nazis aus Deutschland und das Leben im Exil. Zwar wird das Geschehen konsequent aus der Perspektive der kleinen Anna beschrieben, doch verwendet die Autorin nicht die „Ich-Form“, sondern erzählt in der dritten Person. Die Erzählinstanz nimmt sich dabei ganz zurück. Die Sprache ist kindgerecht. Die Handlung verläuft chronologisch, sie ist klar und einsträngig aufgebaut, auf Nebenhandlungen wurde verzichtet. Der Roman beschreibt anschaulich und realistisch das Leben von Flüchtlingen bzw. Emigranten, wobei Anna viele Ereignisse und Beobachtungen noch nicht richtig verstehen und einordnen kann. Informationen über die politische Situation in Deutschland und über den Nazi-Terror, besonders gegenüber den Juden, erhält der Leser nur am Rande – wie eben das Mädchen Anna auch. An einigen wenigen plastischen Beispielen (das Kopfgeld auf Annas Vater, das Verhalten der Nazi-Familie im Urlaub in der Schweiz gegenüber Annas Familie, das Schicksal von Onkel Julius) werden Anna jedoch die Auswirkungen der nationalsozialistischen Ideologie auf das Leben der Juden vor Augen geführt. Obwohl Anna das Schicksal eines Flüchtlings durchleben muss, ist sie doch nie für längere Zeit von ihrer Familie getrennt. Solange sie nur mit ihren Eltern und ihrem Bruder zusammen ist, kann sie ihrem Flüchtlingsdasein sogar positive Seiten abgewinnen (S. 226 f.). Sie lernt  neue Sprachen und Kulturen kennen und gewinnt neue Freunde. Auch der Zusammenhalt in der Familie wird durch die erlittene Not gefestigt.

6. Didaktische Anregungen

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl bietet eine Vielzahl von Anregungen und Ansatzpunkten für eine Behandlung im Schulunterricht. Neben dem Deutschunterricht kann der Roman auch gewinnbringend im Religionsunterricht sowie im Sozialkunde-/Geschichtsunterricht eingesetzt werden.
Bei jüngeren Schülern, die eine so umfangreiche und anspruchsvolle Lektüre (noch) nicht gewohnt sind, empfiehlt es sich, im Rahmen der gemeinsamen Lektüre von jedem Schüler ein Lesetagebuch führen zu lassen. Hier können die Schüler neben den im Unterricht erarbeiteten Aspekten auch ihre eigenen Gefühle und Gedanken aufschreiben. So kann das Lesetagebuch einmal zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem Roman führen, aber auch für den Unterricht anregende Impulse bringen.
Der Roman gibt wenig konkrete Informationen über das Leben in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus. Der Lehrer muss daher zunächst den diesbezüglichen Wissensstand der Klasse erfragen, um dann (evtl. zusätzlich) Hintergrundinformationen zu geben.
Anna und ihre Familie müssen ein Flüchtlingsschicksal durchleben, wie es auch heutzutage viele (Kriegs-)Flüchtlinge erfahren. Ihre Zahl in Europa steigt ständig, und evtl. sind in der Klasse auch Schüler, die ein solches Schicksal erlitten haben bzw. erleiden. Die Lektüre von Judith Kerrs Roman kann hier bei den Schülern Einsicht und Verständnis wecken und so eventuelle Vorurteile abbauen helfen.
Annas Familie ist nicht religiös. So ist es für Anna eine Überraschung, als sie von ihren Eltern erfährt, dass sie Juden sind und damit plötzlich zu einer Bevölkerungsgruppe gehören, die ausgegrenzt wird. Die Schüler sollen sich in die Situation der kleinen Anna versetzen und die (damaligen) Vorstellungen und Einstellungen gegenüber Juden, wie sie an den verschiedenen Stellen im Roman gezeigt werden (u. a. S. 8, 86 ff., 224), zusammenstellen. Sie überlegen sich dann, wie sie in Annas Situation auf solche Vorurteile und Verhaltensweisen reagieren würden. Die Schüler können so erkennen, wie schwierig bis nahezu unmöglich es ist, sich gegen Vorurteile erfolgreich zur Wehr zu setzen.
Anna und ihre Familie werden aber nicht nur als Juden ausgegrenzt und angefeindet, ihr weiteres Flüchtlingsdasein bedeutet für sie ganz konkret den Verlust der sozialen sowie der finanziellen Stellung – und somit Verarmung. Die Schüler erstellen zur sich verändernden Situation der Familie je ein Cluster. Dazu werden sie in drei Gruppen eingeteilt. Die erste Arbeitsgruppe untersucht das Leben der Familie in ihrer Villa in Berlin, die zweite Gruppe das Leben im Gasthof am Züricher See, die dritte Gruppe schließlich beschäftigt sich mit den Lebensumständen der Familie in der Etagenwohnung in Paris. Dabei wird der jeweils zu untersuchende Lebensraum der Familie als Kernwort auf eine Overheadfolie, die Tafel oder ein Posterpapier geschrieben. Die jeweilige Arbeitsgruppe kann nun ihre Assoziationen hierzu auf Kärtchen schreiben und um das Kernwort kleben bzw. schreiben. Die Assoziationen werden eingekreist und mit dem Kernwort verbunden. So entstehen neue Kernworte, die wieder weitere Assoziationen auslösen. Begriffe, die im Zusammenhang stehen, werden durch Linien verbunden. Jede Arbeitsgruppe entwickelt so vom Kernwort (hier der jeweiligen „Wohnung“) ausgehend eine netzartige Skizze der Assoziationen, das Cluster. Schließlich stellt jede Arbeitsgruppe ihr Cluster der übrigen Klasse vor. Die Schüler erkennen den stetigen finanziellen Abstieg der Familie.

Eine andere Möglichkeit, den Schülern die finanziellen und sozialen Veränderungen im Exil zu veranschaulichen, wäre, sie einen fiktiven Brief Annas aus dem Schweizer Exil an ihre Berliner Freundin Elsbeth schreiben zu lassen, in dem Anna ihren Geburtstag in Berlin mit ihrem Geburtstag in der Schweiz (S. 79 ff.) vergleicht.
Auch Annas Eltern müssen sich mit ihrer neuen Armut als Flüchtlinge auseinandersetzen. Die Schüler können hierzu die Einstellung und das Verhalten des Vaters und das der Mutter gegenüberstellen und vergleichen (siehe besonders S. 167 ff. sowie S. 170 f.) und sich fragen, warum beide auf ihre Not so unterschiedlich reagieren.
Die Flucht aus Deutschland bedeutet für Anna und ihre Familie aber nicht nur Verarmung, sondern auch konkrete Gefahr. Besonders deutlich wird das bei der Zugfahrt (Flucht) in die Schweiz (S. 40 ff.). Wie reagiert die Mutter? Woran erkennt Anna, dass sie Angst hat? Warum hat die Mutter Angst? Indem die Schüler diese Fragen zu beantworten suchen, erkennen sie, dass die Nationalsozialisten die Familie an der Flucht hindern wollen und ihr Leben bedroht ist. Der Lehrer könnte/sollte an dieser Stelle die Schüler über das weitere Schicksal von Juden im Dritten Reich informieren. Das Leben im fremden Land bedeutet für die Flüchtlingsfamilie eine andere Kultur, andere Gebräuche und oft auch, eine andere Sprache lernen zu müssen. Die Schüler arbeiten heraus, welche Auswirkungen es für Anna hat, dass sie in Frankreich (zunächst) nur sehr mangelhaft Französisch sprechen kann. Auch ihr Bruder Max, der in Frankreich ein Gymnasium besucht, hat mit der fremden Sprache seine Probleme. Die Schüler sollen sich vorstellen, dass Max seine Probleme seinem Tagebuch anvertraut. Sie können nun aufgrund der im Roman geschilderten Situationen und Probleme einen fiktiven Tagebucheintrag erstellen, in dem sie schildern, wie Max sein Leben in Frankreich empfindet.
Die kleine Anna versteht viele Ereignisse noch nicht und kann sie nicht richtig einordnen. Daher erfährt man im Roman bis auf wenige Ausnahmen (Bücherverbrennung, Konfiszierung des Eigentums, Kopfgeld auf den Vater, Schicksal des jüdischen Professors) nur wenig vom Naziterror in Deutschland. Am Schicksal von Onkel Julius zeigt Judith Kerr allerdings in nur wenigen Passagen eindrucksvoll den Beginn der Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in Deutschland und die Auswirkungen auf die betroffenen Menschen. Die Schüler können anhand der entsprechenden Textstellen im Roman Onkel Julius’ Schicksalsweg erarbeiten und darstellen (siehe u. a. S. 29 ff., 65 ff., 137 f., 196, 228–232). Sie erkennen dabei, wie dem glücklichen und optimistischen Onkel Julius durch den Naziterror sein Lebensinhalt entzogen und er dadurch in den Selbstmord getrieben wird.

Mögliches Unterrichtsbeispiel
Neben der fremden Kultur und den fremden Gebräuchen müssen Anna, Max und ihre Eltern in einem fremden Land auch die dort gesprochene Sprache erlernen. „Für Judith Kerr ist die Erfahrung der Sprachlosigkeit im Exil bedeutender als der Verlust von Heimat, Freunden und Haus.“ (Dr. Gabriele Runge und Studierende der PH Weingarten: Materialien zu Judith Kerr: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, 2003, S. 7 [Ravensburger Materialien zur Unterrichtspraxis, hrsg. von Birgitta Reddig-Korn]). Die Schüler sollen erkennen, dass ohne die Beherrschung der Sprache selbst die einfachsten Dinge schwierig bis unmöglich werden. Indem sie sich selbst in die Situation des anderssprachigen Flüchtlings versetzen, können sie  mehr Verständnis für die (sprachlichen) Schwierigkeiten der Flüchtlinge im fremden Land bekommen.

1. Einstiegsphase
Der Lehrer begrüßt die Schüler auf Französisch (bzw. in einer den Schülern unbekannten Sprache) und bittet sie, sich zum Roman zu äußern. Alternativ bzw. ergänzend kann die Lehrperson die fremdsprachige Aufforderung auch an die Wand projizieren. Die Schüler verstehen (vermutlich) nicht, was der Lehrer will und wissen nicht, was sie tun sollen. Die Lehrperson zieht nun die Verbindung zu Anna und ihrer Familie, indem sie auf deren vergleichbare Situation in Frankreich verweist.

2. Erarbeitungsphase
Die Schüler lesen im Roman die Szene, in der Anna und Max versuchen, in einem französischen Geschäft Bleistifte zu kaufen (S. 128 ff.). Sie schreiben die Dialoge von Anna, Max und dem Ladenbesitzer heraus und notieren sich die Reaktionen und die Verständigungsschwierigkeiten, mit denen sie jeweils zu kämpfen haben.

3. Festigungsphase
Die Ergebnisse werden an der Tafel festgehalten.

4. „Spiel-“ und Erarbeitungsphase
Drei Schüler (möglichst solche, die nicht gut Französisch können) spielen die Bleistiftkaufszene nach. Während die Schüler die Szene vorspielen, beobachten die übrigen Schüler jeweils eine Figur und notieren deren Reaktion in der gespielten Verkaufssituation.

5. Unterrichtsgespräch
Im anschließenden Unterrichtsgespräch schildern die „Schauspieler“ ihre Erfahrungen, sich in einer (schlecht beherrschten) fremden Sprache ausdrücken zu müssen bzw. eine mangelhaft beherrschte Sprache verstehen zu müssen. Die übrigen Schüler ergänzen diese Erfahrungen durch ihre Beobachtungen und Eindrücke. Möglicherweise kommt es zu einer Diskussion über die Problematik von Kommunikation in Fremdsprachen.

6. Festigungsphase
Die Ergebnisse des Unterrichtsgesprächs werden ebenfalls ergänzend an der Tafel festgehalten. (Zum Unterrichtsverlauf vgl. auch Dr. Gabriele Runge und Studierende der PH Weingarten: Materialien zu Judith Kerr: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag, 2003, S. 7 [Ravensburger Materialien zur Unterrichtspraxis, hrsg. von Birgitta Reddig-Korn])


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