Niemand so stark wie wir von Zoran Drvenkar. Jugendbuchempfehlung
Zoran Drvenkar:
Niemand so stark wie wir
1. Bibliografische Angaben und Lesestufe
- Zoran Drvenkar: Niemand so stark wie wir. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch, 2004, 352 S.
- Lesestufe: 7.–8. Klasse
2. Inhaltsangabe
Drvenkar erzählt in seinem stark autobiografisch gefärbten Roman von einer Kindheit rund um die Philippistraße in Berlin-Charlottenburg. Lebendig geblieben ist dem Protagonisten Zoran vor allem die Zeit, die er mit der Kinderbande um seine Freunde Adrian, Karim und Eli in den großen Ferien verbracht hat. Schule und Elternhaus erscheinen nur als Bedrohung der Idylle, als unwichtig für das eigentliche Leben. Mittelpunkt ist der Fußballplatz, den sich die Clique erkämpft hat und den sie sich vor allem neu behaupten muss, als ihnen eine Gruppe von türkischen Jugendlichen den Platz streitig machen will. Auch ein neuer Nachbarsjunge, der nie spricht, bringt Unruhe in die Clique. Neben kleinen Geplänkeln mit Mädchen seines Alters besteht Zorans Leben aber vor allem aus den regelmäßigen Treffen mit Terri, seiner „großen Liebe“, die zwei Jahre älter ist, aus einer „besseren Familie“ stammt und mit der er sich eine geheime Gegenwelt im Park aufbaut.
3. Kurzinformationen zum Autor
Zoran Drvenkar, geboren 1967 in Križevci (im heutigen Kroatien), zog mit seiner Familie im Alter von drei Jahren nach Berlin und verbrachte dort seine Kindheit und Jugend. Seit 1989 ist er freier Schriftsteller und hat Unterstützung durch verschiedene Literaturstipendien erhalten. Niemand so stark wie wir (1998) ist sein erster veröffentlichter Roman und wurde mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Obwohl drei Jahre vorher geschrieben, brachte der Verlag den Adoleszenzroman Im Regen stehen im Jahr 2000 als Fortsetzung heraus. Für diesen Roman wurde Drvenkar 2001 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Beide Texte greifen autobiografische Erfahrungen auf. So erklärt Drvenkar (im Gespräch mit Gina Weinkauff und Bernhard Rank im Lesezentrum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg): Ich hatte damals noch keine einzige Geschichte geschrieben, die in diese Richtung ging, und plötzlich gingen bei mir ganz viele Türen auf und ich habe meine Kindheit betreten. Ich habe mich an Sachen erinnern können ... Ich habe nie Bilder dafür gehabt und durch das Schreiben kam das alles plötzlich raus. Und so gesehen musste ich einfach nur erzählen, das war es. Natürlich ist da der Rahmen. 10% müssen einfach erfunden sein, weil sonst die Geschichte nicht zusammenhält. Man kann nicht einfach seine Erlebnisse aufschreiben, das ist dann ein Flickwerk, das einfach keine Spannung hat. Und es war dann nötig alles zusammenzubauen. Aber der Zoran in den Geschichten ist ein anderer: Es ist ein Zoran, an den ich mich als gegenwärtiger Zoran erinnere. Sicher beginnen da meine Wurzeln, aber es ist nicht so, dass ich mich als Hauptcharakter sehe.
(http://www.ph-heidelberg.de/org/lz/l_zeich/drvenkar.htm [Stand: 11/2006])
Für Cengiz & Locke, dessen Handlung im selben Milieu spielt, erhielt Drvenkar den Jugendkrimipreis MARTIN. Weitere Texte für Jugendliche sind Der Bruder (1999), touch the flame (2001) und Sag mir, was du siehst (2002).
4. Allgemeine Einordnung
In Deutschland gibt es wenige Immigranten, die Kinder- und Jugendliteratur schreiben. Außerdem bemühen sich viele, entweder ihre Herkunft schnell abzulegen und Kinderbücher zu schreiben „wie andere auch“ (als Beispiel seien etwa die späteren Bücher des Palästinensers Ghazi Abdel-Qadir zu nennen). Oder aber sie lassen sich zu Vorzeige-Ausländern stilisieren, wie etwa Rafik Schami (Erzähler der Nacht, 1989), der nicht über seine Situation in Deutschland, sondern über einen mehr oder weniger nostalgisierten Orient schreibt. Drvenkar steht für eine neue Generation. Texte von Feridun Zaimoglu (Kanak Sprak, 1995) nehmen zwar das Denken vor allem türkischer Jugendlicher in Deutschland auf, werden aber wohl kaum als Kinder- und Jugendliteratur durchgehen können. Eher in diese Kategorie fällt der türkische Autor Kemal Kurt: Seine Texte sind literarisch sicher weniger versiert, weil oft hölzern philosophierend, aber innovativ. Die Sonnentrinker (2002) ist ein Buch für ältere Jugendliche, das – ebenfalls aus autobiografischer Perspektive – die Situation von türkischen Jugendlichen in Berlin beschreibt. Anders als in der meisten deutschen Literatur zum Thema „Ausländer“, die Winfred Kaminski als „Didaktik des guten Willens“ kritisiert (Der Wandel im Blick der „Gäste“. Von der Gastarbeiter- zur Migrantenliteratur für junge deutsche LeserInnen. In: Heidy Margrit Müller (Hg.): Migration, Minderheiten und kulturelle Vielfalt in der europäischen Jugendliteratur. Bern: Lang, 2001, 379–386, 382), werden Immigranten bei Dvrenkar weder als Opfer idealisiert noch stereotyp dargestellt. Zoran ist Jugoslawe und das wird ihm von dem deutschen Jungen Adrian auch rassistisch an den Kopf geworfen, wenn er nicht so funktioniert, wie er soll. Aus diesem Sonderstatus, wenn er überhaupt als einer wahrgenommen wird, entwickelt sich aber keine pathetische Stilisierung als „Opfer“ und der Kampf mit der Türken-Gang, die aus reiner Ferien-Langeweile Zorans Bande angreift, bekommt durch die Tatsache, dass es sich um Türken handelt, keine Aufoder Abwertung. Will man das Buch bewusst als Einführung in das multikulturelle Milieu in Berlin lesen, so wird kein Schlüssel mitgegeben, der den Lesern kulturelle Unterschiede oder „das Fremde“ erklärt. Die Botschaft des Buches ist: „Das Fremde“ an sich gibt es nicht, so wie es „den Türken“ oder „den Jugoslawen“ nicht gibt. Verschiedene Kulturen werden im Gegenteil als Selbstverständlichkeit dargestellt – dies gilt sogar in gewissem Maße für den autistischen Jungen, den alle „Sprudel“ nennen und der von den anderen aufgenommen wird, wenn auch nicht wirklich akzeptiert. Weil in dem Roman so viele „Verschiedenheiten“ dargestellt werden, eignet sich Niemand so stark wie wir in besonderer Weise für den Unterricht. Das Buch beschreibt Jungen an der Schwelle zwischen Kindheit und Pubertät, also in der 6./7. Klasse. Ich plädiere trotzdem dafür, ihn etwas verschoben in der 7./8. Jahrgangsstufe zu lesen, so dass ansatzweise auch Distanz der Jugendlichen gegenüber Selbsterlebtem aufkommen kann. Dabei ist das Umfeld der Schüler zu berücksichtigen: Wenn sie aus einem behüteten, eher ländlichen Milieu kommen, wirkt vielleicht einiges schockierend, was für Jugendliche aus der Großstadt schon kindisch wirken kann.
5. Strukturelle und sprachliche Besonderheiten
„Kleiner Scheißer“ nennt sich der Ich-Erzähler selbst und macht sich und den Lesern immer wieder deutlich, wie wenig er den Anforderungen entspricht, die er an sich selbst stellt. Dies zeigt sich vor allem dann, wenn Zoran sich gegen Autoritäten zur Wehr setzen will, es aber nicht schafft und stattdessen harmoniebedürftig dem Gruppenzwang folgt. Da ist etwa der Konflikt um Sebastian, genannt „Sprudel“, einen verhaltensauffälligen Jungen, der sich weigert, mit seiner Umwelt zu sprechen, sich in Bücher vergräbt und es zur Meisterschaft im Erbrechen bringen will. Sprudel fasziniert Zoran und seine Freunde und sie würden ihn auch gerne integrieren. Wenn von ihnen dann aber Solidarität gefordert wird, weil der Bandenchef Adrian Sprudel als „Spasti“ abtut, so scheitern sie alle. Obwohl sich Zoran dessen bewusst ist und immer wieder darunter leidet, ist er einer der ersten, der Sprudel fallen lässt. Und als Adrian alle im Stich lässt, nachdem er einen Nahkampf mit einem Vertreter der verfeindeten Türken-Bande gefordert hat, als daraufhin Sprudel sich für die anderen verprügeln lässt, selbst dann ist weder Zoran noch ein anderer in der Lage, Sprudel dafür zu danken. Immer wieder zeigt Zoran auch, wie er und die anderen Jungen schwanken zwischen Kinderspielen auf dem Bolzplatz (z. B. Phantasie-Rollenspiele, S. 217 ff.) und der Coolness, die heutige Jugendliche in diesem Alter schon längst bis zur Perfektion gelernt haben. Hier zeigt sich, dass Drvenkar eine bestimmte Zeit im Rückblick beschreibt, und wie die Markennamen der Eissorten, so hat sich auch das jugendtypische Verhalten verändert. Manchmal scheint auch eher der 31-jährige Autor als der kleine Zoran zu sprechen, zum Beispiel bei der Erklärung des Protagonisten, warum er sich in einer plötzlichen Abschiedsszene von Terri trennt, obwohl er bislang schon ihre Abwesenheit nur mit Mühe überstanden hat: „Vielleicht war ich nur einer von vielen Angsthasen, die vor einer Liebe zurückschreckten, weil sie nicht mit ihr klarkamen, die Nähe fürchteten und deshalb in die entgegengesetzte Richtung davonliefen“ (S. 346). Diese zweite Ebene der Reflexion, die nicht aufgesetzt wirkt, durchzieht als doppelte Erzählperspektive das ganze Buch.
6. Didaktische Anregungen
Bewältigung des Leseumfangs
Da sich Niemand so stark wie wir über knapp 350 Seiten erstreckt, müssen Wege gefunden werden, mit diesem Umfang umzugehen, ohne dass gerade die oft weniger lesebegeisterten Jungen von dieser Länge abgeschreckt werden. Der Roman bietet auch keine durchgehende Aktion, wie sie Leser in diesem Alter noch erwarten, sondern eine Vielzahl von Charakteren, Konflikten und Reflexionen, die auf die Dauer für dieses Lesealter ermüdend wirken können. Eine Möglichkeit wäre es, nur Ausschnitte gemeinsam zu lesen und den Schülern weitere Teile des Buches zu erzählen. Dieses Vorgehen erlaubt es auch, einzuhalten und selbst die Fortsetzung der begonnen Handlungsstränge weiterzuphantasieren.
Alternativ gibt es folgende Lösung: Der Roman wird in fünf Teile von je ca. 70 Seiten aufgeteilt, die von einzelnen Arbeitsgruppen gelesen werden: 1) S. 5–72, 2) S. 72–137, 3) S. 138–211, 4) S. 212–282, 5) S. 283–347. Natürlich ist eine solche Stückelung eines Romans immer einer „Vergewaltigung des Textes“, im vorliegenden Fall aber akzeptabel, da es mehr auf die Vermittlung der Atmosphäre als auf die Wiedergabe eines strengen Handlungsverlaufs ankommt. Vor der eigentlichen Arbeit am Text sollte jeder Schüler ein Lesetagebuch schreiben mit Fragen/Anmerkungen/Kritik/Zustimmungs- oder Unmutsbezeugungen, die beim Lesen aufgetaucht sind. Ausgehend von der Ausgangssituation können im Verlauf der Besprechnung Arbeitsgruppen gebildet werden, die aus je einem „Spezialisten“ pro Romanabschnitt bestehen. Jeder trägt aus seinem „Spezialgebiet“ Informationen bei. Natürlich ist die geheime Hoffnung jedes Deutschlehrers, dass die Jugendlichen sich doch verleiten lassen, zumindest im Rest des Buches zu „zappen“, um ein bisschen mehr von der Vor- oder Nachgeschichte zu erfahren, wenn nicht gar das Buch ganz zu lesen.
Analytische Herangehensweise
Drvenkars Roman erlaubt es, klassische Aufgaben der Textanalyse „durchzuspielen“: Zunächst ist er in seiner Chronologie zu rekonstruieren. Dabei ist besonderes Augenmerk auf die Vor- und Rückblenden zu legen, die die einzelnen Teile miteinander verknüpfen und für Schüler dieses Alters verwirrend sein könnten.
Als nächstes sind die Charaktere der Bandenmitglieder – bezogen auf das ganze Buch – zu erfassen; interessant wäre hier ein Vergleich mit anderen Kinderbanden, die die Schüler aus eigener Leseerfahrung kennen. Welche Rollenmuster lassen sich dort wie hier erkennen? Bei der Charakterisierung des Protagonisten sprechen die Schüler über die Widersprüche in seinem Verhalten; Zoran lügt sich immer wieder „in die eigene Tasche“. Dies wäre etwa an folgenden Textstellen aufzuzeigen: „,Adrian, wir sind eine Freunde mehr’, sagte ich leise, ,denn du bist nichts als ein Arschloch, das denkt, es wäre der König der Straße. Von mir aus kannst du denken, was du willst, für mich bist du untendurch und kannst verrotten.‘“ (S. 45) Vier Tage danach wählt Adrian Zoran in seine Mannschaft: „Und ich war so glücklich, dass ich mich an seine Seite stellte und ihm den Arm um die Schulter legte.“ (S. 46) Die Schüler sollen weitere Textstellen suchen, in denen Zoran widersprüchlich handelt, und sein Verhalten bewerten.
Der Roman fällt durch seine poetische Sprache und viele Metaphern auf, aber auch durch die großspurige Jugendsprache, die Drvenkar ironisch aufgreift und die sich von der heutigen natürlich unterscheidet. Der Autor biedert sich dabei bei seinen Lesern nicht an, immer scheint die Distanz des erwachsenen Erzählers durch. Es wäre eine mögliche Aufgabe, andere „Übersetzungen“oder zeitgemäßere Formulierungen für auffällige Stellen zu finden. Beispiele wären:
- „(D)er Winter hing wie ein tiefgefrorenes Laken über der Stadt“ (S. 77).
- „(Ich) erklärte Adrian, dass ich keine große Lust hätte, einem von diesen Weberknechten den Kopf zu kraulen.“ (S. 181)
- „Doch mit diesen Abenden ist es wie mit einem besonderen Eis. Du kostest es und bist hellauf begeistert, bald aber schon nutzt sich der Geschmack ab, und das Eis schmeckt nie wieder so gut wie am Anfang.“ (S. 71) Schließlich wäre – mit literarisch reiferen Schülern – die doppelte Erzählhaltung in den Blick zu nehmen: Wird einerseits im Rückblick aus der Erwachsenenperspektive erzählt, so versucht sich der Erzähler andererseits durch Sprache und Gedanken in den (anfangs) 11-jährigen Zoran hineinzuversetzen, der er einmal gewesen ist. Dieser Aspekt ist vielleicht anzusprechen, wenn die jugendlichen Leser gegenüber den etwas zu erwachsenen philosophischen Ausführungen Zorans (besonders gegen Ende des Buches) Abwehr artikulieren.
Kreative Herangehensweise
Neben den eher analytischen Aufgaben eignet sich der Roman auch dazu, Fragen aufzugreifen, die Empathie vonseiten der Leser erfordern. Dazu gehört etwa, all das Unausgesprochene zu Wort kommen zu lassen, das Zoran bedrückt – in fiktiven Briefen an Sprudel, Terri oder seine Eltern:
- Abkoppelung von der Familie, insbesondere der Mutter Drvenkar lässt diesen Aspekt nur am Rand erscheinen, herausragend ist etwa der Wunschtraum, den Zoran hat, als er auf dem Eis gestürzt und zeitweise gelähmt ist. Er wünscht sich Nähe zu seiner Mutter, die ihn mit ihren Händen „heilt“ (S. 191 ff., vgl. auch die tabuisierte Beziehung von Karim zu seiner Mutter).
- Sexualität
Insbesondere vor den Mädchen wäre es nicht zu empfehlen, sexuelle Phantasien oder Erfahrungen mit Masturbation zu besprechen, wie sie Drvenkar etwa auf S. 166 erwähnt. Die Beziehung zum anderen Geschlecht wird von Zoran auf zwei Ebenen beschrieben: Auf der einen Seite sind die Herausforderungen durch die Mädchen seiner Straße, die Knutschereien, die als Mutprobe gesehen werden, auf der anderen Seite ist seine Beziehung zu Terri, mit der er Gefühle der größten Nähe erleben kann. - Ängste
Zoran wird immer wieder geplagt von einem Alptraum: Jemand streckt ihm eine Hand entgegen und er weiß nicht, ob er dieser vertrauen kann. Erst gegen Ende des Buches verändert sich die Perspektive: Er scheint selbst die Hand auszustrecken, ohne dass sein Gegenüber sich für ihn öffnen möchte (S. 338). Immer wieder zeigen Zorans Reflexionen, dass er „nur ein Hemd“ ist, dass er sich nicht traut, sich so zu verhalten, wie er es von sich erwarten würde.
Beschäftigung mit dem Autor und weiterer Literatur
Um sich über den Autor zu informieren, können die Schüler v. a. im Internet recherchieren. Auch die Fortsetzung, der Roman Im Regen stehen, kann vorgestellt oder ebenfalls (ausschnittsweise) gemeinsam gelesen werden. Dieser eignet sich für Jugendliche der 9./10. Klasse und es ist ratsam, in geschlechtergetrennten Gruppen zu arbeiten, um insbesondere die Stellen angemessen zu verarbeiten, die in sehr direkter Weise die Themen Sexualität und Gewalt ansprechen. Es könnte aber sein, dass Deutschlehrer sich von der Besprechung in einer Gruppe/Klasse überfordert fühlen. Aber nicht nur weitere Werke von Drvenkar können angesprochen werden, sondern auch andere Bücher mit ähnlicher Thematik, z. B. Azouz Begag: Fast überall. Die Geschichte eines algerischen Jungen in Frankreich (Zürich: Nagel & Kimche, 2000), ein Buch, das ungefähr den gleichen Zeitraum wie Niemand so Stark wie wir beschreibt.
empfohlen von Dr. habil. Annette Kliewer